Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren sind weit verbreitet und können uns sehr fordern - teilweise gar überfordern. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Gefühlslagen kann ohne erkennbaren Grund rasch erfolgen. Die unangenehmen Emotionen können aber auch länger anhalten. Eine gewisse Launenhaftigkeit ist vielen Frauen bereits aus der zweiten Zyklushälfte bekannt. Doch in den Zeiten des Wechsels zeigt sich der Einfluss der Hormone auf unsere Psyche und Emotionen noch einmal viel deutlicher.
Durch die stark schwankenden und sich verändernden Hormonspiegel werden wir Frauen nicht nur körperlich sondern auch emotional durchgerüttelt. Wir regen uns über Kleinigkeiten auf, reagieren aufbrausend, haben eine dünne Haut oder fühlen uns oft grundlos traurig, ängstlich und deprimiert. Manchmal kennen wir uns selbst nicht mehr!
Auslöser für unsere unangenehme Launenhaftigkeit ist oft der sinkende Progesteronspiegel, der sich bei Stressbelastung noch weiter senkt. Die Belastungen, welchen wir Frauen in der heutigen Zeit ausgesetzt sind, sind enorm. Wir kümmern uns um Familie und Eltern, pflegen soziale Kontakte, koordinieren den Haushalt und befinden uns auch im Beruf unter Druck.
Deshalb ist es wichtig, dass wir in diesem Gefühlschaos hinschauen, uns selber wahrnehmen, auf unsere Bedürfnisse achten, diese ernst nehmen und darauf eingehen. Gerne gebe ich Dir einige Tipps mit an die Hand, wie Du Dich in dieser Phase selber unterstützen kannst:
- Stressabbau: Plane regelmässige Ruhepausen bewusst ein, in denen Du etwas für Dich tust, was Dir Freude bereitet. Das kann ein Spaziergang im Wald, eine Yogastunde, eine Meditation, in Ruhe eine Tasse Tee trinken, in einem guten Buch lesen, kreatives Arbeiten oder einfach mal nichts tun sein. Gib Deinem Nervensystem die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und tue damit etwas Gutes für Dein Hormonsystem.
- Schlaf: Achte auf ausreichend guten Schlaf, wobei die benötigte Dauer individuell ist
- Bewegung: regelmässige Bewegung tut gut, stärkt Knochen und Muskeln und fördert die Ausschüttung von Endorphinen, was zu einer Stimmungsaufhellung führt. Ob es ein zügiger Spaziergang, eine Joggingrunde, eine Wandertour, ein Ausflug mit dem Velo oder eine Stunde auf dem Tanzparkett ist - suche eine Bewegungsart, die Dir Spass macht und passe die Bewegung Deinem Energie- und Fitnesslevel an. Achte darauf, Dich mehrmals wöchentlich zu bewegen.
- Aufenthalt im Freien: Sonnen- respektive Tageslicht regen die Produktion des Glückshormons Serotonin an. Deshalb sollten wir täglich rund 20 Minuten Draussen an der frischen Luft verbringen. In der dunklen Jahreszeit helfen auch Tageslichtlampen.
- Ausgewogene Ernährung: Achte auf eine frische, pflanzenbasierte und antientzündliche Ernährung mit viel Ballaststoffen und guten Fetten. Dadurch sorgst Du für eine gute Nährstoffversorgung, unterstützt Deinen Stoffwechsel und die Verdauung optimal.
- Mikronährstoffe: B-Vitamine und Magnesium
- Ätherische Öle: Verschiedenste Düfte wie alle Zitrusfrüchte, Lavendel, Rosengeranie und viele mehr - gerne stelle ich Dir Deine individuelle Mischung zusammen
- Austausch mit einer Freundin: Sprich darüber! Bereits das Gespräch über eine Situation und ein offenes Ohr einer guten Zuhörerin hilft uns Frauen, vieles klarer zu sehen. Eine Krise ist immer auch eine Chance zum Wachstum. Sollten Dich Gespräche mit Nahestehenden nicht weiter bringen, so halte die Situation nicht einfach aus, sondern hole Dir professionelle Hilfe.
Weitere Unterstützung findest Du mit Heilpflanzen, verschiedenen Körpertherapien, Entspannungstechniken oder auch in meiner Praxis.